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Das langfristige demografische Szenario der alternden Gesellschaft ist vielen bekannt: Bis 2050 wird sich die Anzahl der über 80jährigen in Deutschland verdreifachen.
Weniger präsent ist, dass kurzfristig, nämlich in den kommenden fünf Jahren schon, die Kurve einen deutlichen „Kick“ erhält.
In den Neunzigern nämlich gab es, vor allem bedingt durch Geburtenrückgang und Verluste der beiden Weltkriege, kaum eine Zunahme bei der Gruppe der über 80jährigen. Das Ende dieser Stagnationsphase ist nun erreicht: Die Gruppe der 85-89jährigen wird in den kommenden Jahren (2005 bis 2010) um 44,8% bzw. etwa 410.000 Personen wachsen (Quelle: Statist. Bundesamt, 10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, 2003).
Bei einer Pflegequote von ca. 10% entspricht das einem zusätzlichen Bedarf von 40.000 Pflegeplätzen.
Eine gewandelte Sozialstruktur – Singlehaushalte statt Großfamilien, Scheidungen, mehr berufstätige Frauen – führt dazu, dass insbesondere auch der Bedarf an stationärer Altenpflege steigen wird. Die gestiegene Lebenserwartung bringt darüber hinaus mit sich, dass die Pflegebedürftigkeit sich erhöht: die Intensität der Pflege wird steigen, und spezielle Konzepte (beispielsweise bei Demenz) werden wichtiger.
Die derzeitigen Angebote am Pflegemarkt sind für die „nächste Generation der Pflegebedürftigen“ und deren Ansprüche überwiegend noch nicht gerüstet. Die ungünstigen Strukturen – teilweise zu große Heime mit vielen Doppelzimmern – schrecken Interessenten ab und lassen das Wohnen im Heim vielen nur als letzte Notlösung erscheinen.
Für
die Zukunft und eine neue Generation von älteren Menschen sind
innovative Konzepte gefragt. Stichworte sind zum Beispiel Wohngruppen
oder Hausgemeinschaften.